Samstag, 22. August 2009

Tito Puente

Dank seinem aufregenden und auffälligem Verhalten auf der Bühne, seiner Langlebigkeit, seiner häufigen Touren und seinem ebenso häufigen Erscheinen in den Medien ist Puente heute wahrscheinlich der beliebteste Latin-Jazz Interpret. Darüber hinaus schaffte er es, seine Musik über die Jahrzehnte hinweg bemerkenswert aktuell zu halten. Er beherrscht die Timbales virtuos und kombiniert seine Kontrolle über alle rhythmischen Schattierungen mit seiner Art eines altmodischen Entertainers.Der Glanz in seinen Augen während eines dynamischen Solos ist nur ein Leckerbissen, den er Latin-Jazz Fans liefert.
Er ist ein erfahrener Musiker, ein großartiger und gefühlvoller Vibraphonist, ein talentierter Pianist und beherrscht auch die Congas, Bongos und das Saxophon. Sein Charme erreicht alle Altersgruppen und Ethnien, wozu zweifellos auch sein Versionen von Santanas Bestsellern "Oye como va" und "Para los Rumberos" in den Jahren 1970/71 beitrugen sowie sein Auftritt in der "Bill Cosby Show" in den 80ern und seine Rolle im Film "Los Reyes del Mambo" 1992.
Seine klassische Salsa hat nicht immer ein dunkleres Unter-Thema und ist immer voll von freudiger Party-Atmosphäre, freudig und zwingt einen fast zum Tanzen. Er ist Puerto Ricanischer Abstammung, wurde jedoch in Harlem geboren. Er wollte eigentlich Tänzer werden, eine gerissene Sehne am Fußgelenk setzte dieser Karriere allerdings bald ein Ende. Mit 13 begann er die Zusammenarbeit mit Ramón Olivieros Big Band als Schlagzeuger. Später studierter er Komposition, Orchestrierung und Klavier an der Julliard-Schule und an der New York School of Music.
Wichitger war jedoch die Tatsache, dass er mit Machito spielte und stark von ihm beeinflusst wurde. Machito kombinierte erfolgreich Latin mit Jazz. 1947 gründete Puente eine Band mit neun Musikern, die er Piccadilly Boys nannte. Zwei Jahre später erweiterte er diese Band zu einem kompletten Orchester. Mit ihnen machte er Auf-nahmen für Seeco, Tico und auch RCA Victor. Dadurch trug er erheblich dazu bei, dass das Interesse am Mambo wiederbelebt wurde. Dies brachte ihm den inoffiziellen aber lebenslangen Beinamen "Rey del Mambo" (König des Mambo) oder auch einfach nur "El Rey" (der König) ein.
Während der 50er machte er auch den Cha-cha-cha wieder populär. Er war der einzige Nicht-Kubaner, der 1952 zu der Veranstaltung "50 Jahre kubanische Musik" eingeladen wurde, die von der Regierung gesponsert wurde. Einige der größten Musiker, die in den 50ern mit Puentes Band zusammen spielten waren Mongo Santamaría, Willie Bobo, Johnny Pacheco und Ray Barreto.
Puente wollte sich nicht in eine enge Nische des Latin quetschen lassen und erweiterte sein Repertoire um Big Band Jazz ("Puente goes Jazz"). In den 60ern versuchte er sich an Bossa Nova, Broadway-Hits, Boogaloos und Pop. Jahre später versuchte er, zu traditionellerer Musik, zur Salsa, zurückzukehren. Ab 1982 veröf-fentlichte er mehrere Latin-Jazz Alben mit Oktetten oder Big Bands für Concord Picante, was ihm mehr Ruhm und Respekt in der Welt des Latin-Jazz gab, als er jemals zuvor gehabt hatte.
Puente war ein häufiger und gern gesehener Gast in Studios. 1991 feierte er mit "The Mambo King" seine 1000. Aufnahme mit viel Aufsehen und Feiern: Im März 1992 gab es ein Konzert im Universal Amphitheatre in Los Angeles, an dem alle Größen der lateinamerikanischen Musik teilnahmen und das als Meilenstein in die Geschichte der Musik einging. Über die ganzen 90er-Jahre erweiterte er seine Erfolgsliste um wei-tere Titel. Er war auch Gastsänger bei verschiedenen anderen Künstlern, mit denen er zahllose Aufnahmen machte, und auch auf seinen Alben sind zalhreiche andere Größen des Jazz zu hören, darunter Phil Woods, George Shearing, James Moody, Dave Valentin und Ferry Gibas.
Er starb am 1. Juni 2000, einige Monate nachdem er seinen fünften Grammy erhalten hatte. Einige Zeit später wurde er bei den Latin Grammy Awards ausgezeichnet. Dort erhielt er den Preis für den besten traditionellen lateinamerikanischen Titel, Mambo Birdland.

Dienstag, 18. August 2009

George Delgado - Cd und Video...Nach langer Zeit wiedergehört und dann:-)


Cd- Besprechung von Dj Michael www.sala-berlin.de, die Cd gibt´s bei www.musica-latina.de

George Delgado also. Auch wieder ein Name, der nur einem kleinen Kreis wirklicher Musikliebhaber bekannt sein dürfte. Schaut einfach mal in die CD-Cover rein und da findet sich sein Name bei vielen vielen bekannten und erfolgreichen Produktionen. Also: George Delgado spielt Congas u.a. beim Spanish Harlem Orchestra, Soneros Del Barrio und Tito Puente, er war beteiligt bei Jimmy Bosch, Manny Oquendo & Libre, Johnny Ray ja sogar für Tito Rojas und auch bei der legendären und einzigen Eddie Torres -CD ( der Tanzlehrer! ) spielte er in der Rhytmus-Sektion ( auch Bongos, Campana und Timbales). Ich selbst hatte die Gelegenheit, George Delgado 2003 bei einem Konzert von Altmeister Eddie Palmieri ( in dessen Orchester spielt er ebenfalls ) live zu erleben und auch als sehr bescheidenen und sympatischen Musiker kennenzulernen. Ein toller Typ!
George Delgado rief und so hat sich den eine illustre Gesellschaft bekannter Namen versammelt, und um hier eine CD für und mit dem alten Kumpel aufzunehmen. Alle sind sie mit dabei: die Sänger Cheo Feliciano, Franky Vazquez, Herman Olivera, Julio Salgado und Ray Viera, der Teufelsgeiger Alfredo De La Fe, Posaunist Jimmy Bosch, Pianist Ricky 'rickyling' Gonzales, der Tres-Spieler Nelson Gonzáles. Wirklich die Creme De La Creme - also ich hätte als Interpret auf die CD 'The New York Salsa All Stars' raufgeschrieben. Na ja, aber ähnlich verhielt es sich ja auch mit den letzten Produktionen von Jimmy Bosch oder dem Spanish Harlem Orchestra.
Nun könnte man denken, dieselben Leute wie immer - och das ist ja langweilig. Zumal wieder jede Menge mehr oder weniger bekannte Hits aus Fania-Zeiten auf dieser CD zum Besten gegeben werden. Nein, langweilig ist sie nicht! Diese CD hat - für mich jedenfalls - durchgehend den Salsa-Swing, der mitreisst ( nicht umsonst nennt er sich George 'Mr. Swing' Delgado ). Die Idee , was Salsa ist und ausmacht hat George Delgado hier perfekt mit seinem Star-Ensemble umgesetzt. Für mich ist das sogar besser gelungen, als z.B. auf der letzten Spanish Harlem Produktion. Vielleicht weil hier bei dieser CD jemand aus der Rhythmus-Abteilung das Sagen hatte, denn George Delgado war auch bei der Produktion federführend beteiligt.
Seit Tagen läuft die CD bei mir zu Hause im Player rauf und runter und es gibt für mich immer Neues zu entdecken. Titel 1 'Mi Ritmo Llego' ist programmatisch und gibt die Richtung vor. Straight forward und ohne Schnörkel. Wenn der Rhythmus von George einmal angekommen ist, lässt er Dich nicht mehr los. Und die CD reift: Unbedingt mehrmals hören! Die Schönheit mancher Songs erschliesst sich manchmal erst beim 2. Hören - so ging es mir z.B. beispielsweise mit Tus Ojos - gesungen von Herman Olivera. Ein cooler Mambo. Gott, was für ein Lied.
Sofort als Hit auffällig hingegen ist Lo Que Espera El Sonero. Ein Dancefloor-Kracher ist auch der bekannteste der neu interpretierten Oldies: das fetzige 'El Hijo De Obatala' welches wir von Ray Barretto kennen. Übrigens mit ~102 BPM der schnellste Titel auf der CD. Alle anderen Titel bewegen sich fast alle im Midtempobereich so um die 95 BPM - ein sehr angenehmes Tempo für Tänzer. Die Kraft, der Rhythmus, der Swing der in allen Titeln dieser CD steckt, ist toll.
Swing ist wirklich ein Schlüsselwort für diese CD: Todo El Mundo Escucha! Auch so ein potentieller Dancefloor Hit genauso wie Tu Regresaras mit einem richtig abgefahrenen Violinen Einsatz von Alfredo De La Fe. Irgendwie ist die Violine immer sehr dezent präsent bis sie dann nach dem Posaunen Solo quasi ausbricht. Das kann einem schon Schauer über den Rücken jagen.
A Mi Me Gusta heisst der letzte Titel der CD - von George Delgado selbst komponiert. Was für ein Son! Nur 75 BPM langsam aber was für eine Kraft! Und alle dürfen zeigen, was sie können - jeder der Stars erhält ein kleines Solo - hier hören wir Jimmy Bosch's Posaune, Ricky Gonzeles Piano, Nelson Gonzales Tres und natürlich suena la conga repitalo el bongo Mr. Delgado.
Fazit: New York Salsa Dura at its best! Ich bin begeistert - für mich eine der besten Neuerscheinung der letzten Jahre seit dem Debüt-Album des Spanish-Harlem-Orchesters.

George Delgado an den Congas:

Dienstag, 11. August 2009

Eddie Palmieri

Eddie Palmieri (* 15. Dezember 1936 in New York City) ist US-amerikanischer Pianist und Orchesterleiter.
Er gilt als einer der Wegbereiter des lateinamerikanischen, kubanischen und afro-kubanischen Jazz, und ist auch im Salsa und New York Salsa beheimatet.Seine teils italienischstämmigen Eltern emigrierten 1926 aus Ponce (Puerto Rico) und ließen sich in Spanish Harlem, einem lateinamerikanischen Ghetto, in Manhattan, nieder. Palmieri musizierte bereits im Alter von fünf Jahren und interessierte sich schon früh für Jazz und nahm Klavierunterricht. Mit elf Jahren trat er in der Carnegie Hall auf. Mit 14 Jahren gründete Palmieri seine erste Gruppe und spielte auch in anderen Gruppen, etwa bei Tito Rodriguez. Im Jahre 1962 gründete er die Gruppe La Perfecta, mit der er den Stil Charanga pupulär machte und nahm Lo Que Traigo Es Sabroso sowie Muñeca auf. 1968 löste sich die Gruppe auf. 1971 nahm er zusammen mit seinem Bruder (Orgel) Vamos Pa'l Monte und Eddie Palmieri & Friends in Concert, Live at the University of Puerto Rico auf. 1974 erhielt Palmieri als erster Südamerikaner einen Grammy für The Sun of Latin Music.
In den 1980er Jahren erhielt er zwei Grammys für Palo Pa Rumbo und Solito. Im Jahre 1987 nahm er La Verdad, ein Jahr später El Rumbo Del Piano auf. In den 1990ern konzertierte er u. a. mit den Fania All-Stars und den Tico All-Stars. im Jahre 2000 nahm er gemeinsam mit Tito Puente das Album Masterpiece auf und erhielt dafür seinen insgesamt sechsten und siebten Grammy.

Salsa-Boot Köln 15.August 2009

Dienstag, 4. August 2009

Frankie Ruiz

Frankie Ruiz wurde am 10.3.1958 in Paterson, New Jersey, als Kind puertoricanischer Eltern geboren, die Puerto Rico auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen hatten. Ruiz wuchs in Paterson auf und erhielt dort auch seine höhere Schulbildung. Schon als Kind fing Ruiz an, zu Salsa-Musik zu singen und trat als Jugendlicher einer lokalen Band, The Charlie Lopez Orchestra, bei. Mit dieser nahm er auch sein erstes Lied Salsa buena (dt. Gutes Salsa) auf. Nachdem sich seine Eltern geschieden hatten, zog er 1976 mit seiner Mutter nach Mayagüez, zurück nach Puerto Rico.
Seinen ersten wichtigen Auftritt hatte Ruiz, als er mit 19 Jahren bei der Band La Solución für den nicht erschienenen Leadsänger einspringen konnte. Zuvor waren seine Versuche in die Band einzusteigen immer abgelehnt worden. Seine Auftritte waren ein Erfolg und er wurde in die Band aufgenommen. Mit La Solución nahm er eine neue Version seines Liedes Salsa Buena auf.Drei Jahre später, 1980, wechselte Ruiz zu Tommy Olivencia und seiner Band Primerisima Orchestra. Sein Musikstil war als Sensual Salsa (dt. Sinnlicher Salsa) bekannt, welcher ihm viele neue Fans einbrachte. Sein erster großer Hit war Lo dudo (dt. Ich bezweifle es) . 1983 entschied sich Ruiz zu einer Solokarriere und hatte im folgenden Erfolge mit Liedern wie No que no, Mi libertad und Desnudate mujer. Er tourte vielfach durch Lateinamerica, die USA und Europa und benutzte den Ausdruck Vaya, mi china (dt. Los, Baby) als sein Markenzeichen. Er bekam auch den Beinamen El papa de la Salsa (dt. Der Vater des Salsa).
In seinen späteren Jahren begann Ruiz Drogen zu nehmen und wurde alkoholabhängig. Auf einem Flug nach einem seiner Konzerte griff er einen Flugbegleiter an, worauf er zu drei Jahren Gefängnis in Jacksonville, Texas, verurteilt wurde. Sein letztes Lied Vuelvo a nacer (dt. Wiedergeboren) beschreibt seine Fehler im Leben, dass er den falschen Weg eingeschlagen habe und erklärt sich selbst als wiedergeboren. Durch den Drogenkonsum wurde seine Stimme im Vergleich zu früheren Aufnahmen als rauer beschrieben. Ruiz wurde krank und am 11.Juli 1998 in ein Krankenhaus eingewiesen, nachdem er ein Konzert im in New York gegeben hatte. Einen Monat später, am 9. August, starb Ruiz an den Komplikationen seiner AIDS-Erkrankung. Seine sterblichen Überreste wurden für einen Gottesdienst nach Mayagüez, Puerto Rico, überführt, bevor er seine letzte Ruhe auf dem Fair Lawn Memorial Cemetery in New Jersey, fand.
Salsa im Havana/Köln - der Sonntag-Abend-Salsa-Klassiker seit fast 10 Jahren:-)...